jungfräulich

jungfräulich
jung:
Das gemeingerm. Adjektiv mhd. junc, ahd. jung, got. juggs, engl. young, schwed. ung geht, wie z. B. auch das substantivierte Adjektiv lat. iuvencus »junger Stier; junger Mensch«, auf eine Weiterbildung des idg. Adjektivs *i̯uu̯en- »jung« zurück. Beachte z. B. aus anderen idg. Sprachen aind. yúvan- »jung« und lat. iuvenis »jung«, wozu die Komparativbildung iunior »jünger« ( Junior) gehört. Eine alte Substantivbildung zu idg. *i̯uu̯en- »jung« ist das unter Jugend behandelte Wort. – Das Adjektiv »jung« steht zunächst in Opposition zu »alt« und wird ferner im Sinne von »frisch, neu; unreif, unausgegoren, unerfahren« und zeitlich im Sinne von »letzt, spät« gebraucht. – Die substantivierte Form der Junge bildet nicht nur den Gegensatz zu »der Alte«, sondern ist – besonders in nordd. und mitteld. Umgangssprache – auch im Sinne von »Knabe; Sohn« gebräuchlich. Dagegen hat das Junge die Bedeutung »neugeborenes bzw.
junges Tier«. – Abl.: jungen »Junge werfen« (15. Jh.); verjüngen »jung machen«, reflexiv auch »nach oben spitz zulaufen, dünner werden« (16. Jh.; für veraltetes »jüngen«, mhd. jungen, ahd. jungan »jung machen«); Jünger (s. d.); Jüngling (s. d.); jüngst (s. d.). Zus.: Jungbrunnen (mhd. juncbrunne »verjüngender Brunnen«); Jungfrau (mhd. juncvrou‹we›, ahd. juncfrouwa »junge Herrin, Edelfräulein«, dann »junge, noch unverheiratete Frau ‹adligen Geschlechts›« und schließlich »junge, unberührte Frau«; Jungfer), dazu jungfräulich »rein, unberührt« (mhd. juncvrouwelich); Junggeselle (15. Jh.; zunächst in der Bedeutung »junger Handwerksbursche«, dann »‹junger› unverheirateter Mann«); Junker (s. d.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • jungfräulich — jungfräulich …   Deutsch Wörterbuch

  • jungfräulich — Adj. (Aufbaustufe) geh.: noch nicht geschlechtlich verkehrt habend, unschuldig Synonym: sexuell unberührt Beispiel: Das Mädchen will bis zu seiner Trauung jungfräulich bleiben …   Extremes Deutsch

  • Jungfraulich — Jungfraulich, adj. et adv. 1) Einer Jungfrau gehörig, in ihrem Stande gegründet. Der jungfräuliche Kranz. Die jungfräuliche Ehre. Jungfräuliche Reinigkeit. 2) Einer Jungfrau in dem äußern Betragen ähnlich; in welcher Bedeutung doch das verkürzte… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • jungfräulich — unberührt; ursprünglich; unverändert; unangetastet; keusch; mädchenhaft; neuwertig; ungebraucht; aus erster Hand; fabrikneu; unbenutzt; …   Universal-Lexikon

  • jungfräulich — 1. keusch, [sexuell] unberührt, unschuldig; (Fachspr.): virginal. 2. frisch, neu, unangetastet, unbearbeitet, unbenutzt, unberührt, unbetreten, unentdeckt, unerforscht, unerschlossen, ungenutzt, ungeöffnet. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • jungfräulich — jụng·fräu·lich Adj; 1 (in Bezug auf ein Mädchen oder eine Frau) so, dass sie noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt haben ≈ unberührt: jungfräulich heiraten 2 nur attr, nicht adv; noch von keinem Menschen betreten oder erforscht: den… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • jungfräulich — jungfräulichadj völligeinwandfrei;ganzneu;ungebraucht1950ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • jungfräulich — jụng|fräu|lich …   Die deutsche Rechtschreibung

  • keusch — jungfräulich; mädchenhaft; züchtig; unkörperlich; (sexuell) enthaltsam; platonisch * * * keusch [kɔy̮ʃ] <Adj.> (geh.): in geschlechtlicher Hinsicht enthaltsam: ein keusches Leben führen. Syn.: ↑ …   Universal-Lexikon

  • unberührt — ursprünglich; unverändert; unangetastet; jungfräulich * * * un|be|rührt [ ʊnbəry:ɐ̯t] <Adj.>: 1. [mit den Fingern, der Hand] nicht berührt, noch nicht angefasst: noch unberührte Servietten; Spuren im unberührten (makellosen) Schnee; das… …   Universal-Lexikon

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